Noch 1500 Kilometer bis Charkiw
Zur Spendenkation mit dem PEN Berlin für Serhij Zhadan
Süddeutsche Zeitung, Januar 2023
Mit ein bisschen Queer-washing ist das nicht getan
Interview zur Rede von Ayad Akhtar auf dem PEN Berlin Kongress
Rebellin der Mathematik
Lars Jaegers Biografie zu Emmy Noether, Rezension
Buchmessenbeilage Die Zeit, Oktober 2022
Schluß mit dem Argutainment!
Daniel Kehlmann nennt Karl Lauterbach einen Populisten, Renè Schlott darf Christian Drosten Autokratie unterstellen, Caspar Hirschi spricht ihm gar das Rederecht ab. Aber auch in der nächsten Pandemie oder bei der Bewältigung der Klimakatastrophe werden wir die Probleme nicht im Modus der Unterhaltungsindustrie lösen können.
Über Unwissende. Versuch zum Verlust der Gegenwart.
Die naive Antimoderne Alexander Dugins und der Neuen Rechten fügt sich in eine Geschichte des Westens, die den von Kepler eingeleiteten Paradigmenwechsel zur Autorität nicht verstanden hat.
Sinn und Form, Akademie der Künste zu Berlin, September 2022
Ich würde heute nicht mehr verweigern.
Zum Wehrhaftigkeit in Zeiten des Neofaschismus
Dieser Text wurde im August 2022 auf Wunsch der Redaktion der Wochenzeitung ‘Der Freitag’ geschrieben. Nach dem Radiogespräch von deren Eigentümer und Herausgeber Jakob Augstein mit Tanja Maljartschuk im Oktober 2022 habe ich als kleine, mir mögliche Geste der Solidarität mit der Autorin und ihren Landsleuten alle meine Texte vom Freitag zurückgezogen.
Loriot und das Honorifikum
Im Gendertrashtalk wurde immer grammatikalisch argumentiert und damit das einfachste Argument übersehen. Täglich sprechen wir Menschen in der dritten Person Plural an, obwohl sie einzeln vor uns stehen. Das Honorifikum sorgt für Respekt und Abstand, mithin für Zivilität. Erst kommt also der Respekt, dann die Grammatik. Das ermöglicht einen neuen Vorschlag zum Gendern und gleichzeitig zur Güte.
Die Zeit, Politik, Februar 2022
Die Wahrheit ist nicht relativ
Spielt naturwissenschaftliche Evidenz in der Pandemie eine zu große Rolle? Nun, schon Francis Bacon wusste: Man besiegt die Natur, indem man ihren Gesetzen gehorcht.
“Ein enorm wichtiger Artikel.” – Christian Drosten, Twitter
Die rechten Methoden einiger Linker
Die Friedrich-Ebert-Stiftung lügt
Männer first!
X-Chromosomen und Immunsystem: Männer müssen mit Covid fast drei mal so häufig auf die Intensivstation wie Frauen und sollten deshalb entsprechend häufiger geimpft werden, um Kapazitäten zu schützen.
Die Zeit, Politik, Januar 2021
Die Kunst des Wissens
Warum das sentimentale Verhältnis zur Religion unproduktiv ist und ein Feiertag für die Wissenschaft helfen würde
Neue Zürcher Zeitung, November 2020
Cancel Culture ist unmodern!
Wieso ein einfacher Appell zweier Schriftsteller für Streit sorgt und warum ich unterschrieben habe
Die Metapublik
Toxische Männlichkeit, Vaterschaft, Sekundärdebatten
Soll man de Beauvoir verbrennen?
Wie der Feminismus seine Urerzählung vergass und zur Ideologie wurde
Liebe Deinesungleichen
Was uns die Geschichte des Rassismus über den Sexismus lehrt
Warum nicht antriebslos
Bessere Autos gibt es seit 1900, warum sie nie gebaut wurden und was sie mit den Gelbwesten zu tun haben
Weißer Blackout
Über das Reden mit Radikalen oder Das Neoautoritäre ist das Altmaskuline
Clean werden
zu Jan Ullrich und unserer Körperpolitik im öffentlichen Raum
Das System der Grenzüberschreitungen
Zum Roman: Der Reisende von Alexander Boschwitz
King Kong ist tot
Harvey Weinstein, die weisse Frau und König Artus
Die Genderwahl
Es gibt keine politische rechts-links-Achse mehr, aber drei neue.
Ehe für alle und für niemand einen Vater
In der Ehe sind Homosexuelle jetzt gleichgestellt, Väter sind es in der Elternschaft nicht.
linksliberal.
Warum ich nicht mehr weiß, wen ich wählen soll
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Feuilleton, Juni 2017
Männer in Nöten
zu Männergesundheit, despair death wave und Donald Trump, nebst der Feststellung, dass homo- und heterosexuelle Männer politisch zusammenarbeiten sollten
Das Patriarchat knechtet die Männer
Die neuen Maskulisten wollen den Feminismus vervollständigen und endlich ins Innere der Familie, zu Cassie Jayes Dokumentation The Red Pill
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Politik, November 2016
Immer noch die Beste
Zu Alina Bronsky und ihrer Streitschrift für Mütter
Als Mann wird man geboren, zum Übermann wird man gemacht.
Warum die Männerbewegung als Fortsetzung des Feminismus in der aktuellen Krise so wichtig ist
Schöner Fahren
Revolution in vollem Gang: Vergesst Tesla und BMWi3, die Fahrradindustrie löst das alte Versprechen auf moderne Mobilität ein.
Mann muss den Mann als Vater denken
Gender Studies und der Kardinalfehler der Geschlechterdebatte: Die Frau ist als Boss denkbar, der Mann aber nicht als Mutter. Kein Grund, ihn nicht als Vater zu denken.
Nichts als Gespenster
Zu Dave Eggers: Der Circle
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, August 2014
Ein letzter Sieg der Schwerindustrie
Eine praktische Demonstration zum G-Punkt der Mobilität.
Macht Freiheit jede zweite Seele krank?
Selbstverwirklichung versus Selbsverlust in der Moderne. Zum Werk von Liah Greenfeld.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Geisteswissenschaften,
Mai 2014
Vom Frontalen ins Virale
Internet und Überwachung: Der große Traum vom großen Gedächtnis ist dem Menschen zuzutrauen
Tausendschön im Neopatriarchat
Anmerkungen zur Sexismusdebatte, die als Aufschrei bekannt wurde
Nichts als Berge
Fahrbericht von der Haute Route Pyrenees, dem «härtesten und höchsten Radrennen der Welt» – von Barcelona nach Biarritz
Der Feminismus hat sich verirrt
Ja, wir leben im Patriarchat. Aber es sind die Männer, die viel mehr und heftiger daran leiden als die Frauen.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Juli 2013
Brauchen wir Psychopathen?
zu Kevin Dutton: Was man von Heiligen, Anwälten und Serienmördern lernen kann
Als mir die Energie zum Schlafen fehlte
zu Vanessa Blumhagens Buch über die Hashimoto – Erkrankung der Schilddrüse – eine WARNUNG!
Die Nation der Einzelkinder
In: Durchgefressen und Durchgehauen, Schriftsteller gratulieren der SPD zum 150. Gründungsjahr, hg. von Joachim Helfer und Klaus Wettig.
Über Männer und Frauen
zu Hanna Rosin: Das Ende der Männer und der Aufstieg der Frauen
Religiöses Ersatzwissen
Goethe und das Internet
Merkur, Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, August 2012
Der soldatische Mann
Die Gentrifizierung des Cyberspace
Mutter Macht
Das entehrte Geschlecht
Vor zweihundertzwanzig Jahren verfasste Olympe de Gouges die Erklärung der Rechte der Frau und der Bürgerin und sandte sie an ihre Königin. Im Anschreiben bat die Frauenrechtlerin um die Mitwirkung der Regentin bei der Wiederherstellung der Sitten, die ihrem Geschlecht jene Kraft und das Ansehen verliehen, die ihm zukämen. Es könne, schrieb de Gouges allerdings, dies nicht das Werk eines Tages sein, zum Leidwesen der neuen Ordnung. Diese Revolution werde sich erst vollziehen, wenn sämtliche Frauen von ihrem beklagenswerten Los durchdrungen und sich des Verlustes ihrer Rechte in dieser Gesellschaft bewusst seien.
Die Revolution der Frauen hat sich am Ende soviel Zeit genommen, dass sie als solche gar nicht mehr wahrnehmbar ist. Ihr Erfolg ist aber nicht zu bestreiten. Weshalb sie als antisexistische Bewegung unvollendet ist und bleiben muss, solange der Mann nicht teilnimmt, zeigt dieses überfällige, so wütende wie zärtliche Manifest.
Geist trifft Geld: “Streitgespräch mit Angelika Gifford”
Interview mit Harald Jähner, Frankfurter Rundschau: “Wir müssen über Gewalt gegen Männer reden!”
Interview mit Reinhard Jellen, Telepolis: “Der Feminismus und die freie Begegnung der Geschlechter”
Interview mit Katja Heise, Welt kompakt: “Männer, macht den Mund auf!”
Jonathan Widder in “Die Zeit” zu: “Das entehrte Geschlecht – Ein notwendiges Manifest für den Mann”
Herzensmann statt Schmerzensmann: // Britta Heidemann über “Das entehrte Geschlecht”
Männer, kämpft für Eure Würde: // Roland Mischke über “Das entehrte Geschlecht”
Endlich sehen, was da ist
Wer ist schon gerne Atomkraftgegner?
Frankfurter Rundschau, März 2011
English: Guardian, März 2011
Europäische Übersetzungen: Presseurop, März 2011
Der Text von George Monbiot ist hier auf deutsch verfügbar.
Im Krieg mit sich selbst
Die verklärte Wissenschaft
Wir haben den kranken Menschen genau dort gesehen, wo er nie vorkam
Die Illusion der reinen Information
Verschollen im Universum des Altpapiers: Homer & Langley
Physik ohne Ende
Die Zeiten ändern dich
Diskurs in feministischer Enge
Eine kurze Geschichte der Weltformel
gekürzte Fassung Süddeutsche online, September 2010
Besuch in der Ohnmacht
Süddeutsche Zeitung Juli 2010
Hier lesen Sie den vollständigen Text
Read the english version:
In the Land of Impotence: A Trip to the Killing Fields of Cambodia
Die religiöse Rückkopplung
Hier lesen Sie den vollständigen Text
dazu: Warum entstehen Kriege? von Steffen Kröhnert
Der inverse Sozialdemokrat
Frankfurter Rundschau und Kölner Stadtanzeiger,
Politik, September 2009
Krank sein oder nicht krank sein
Der G-Punkt der Mobilität
Hier lesen Sie den vollständigen Text
Das viktorianische London ist die erste Millionenstadt gewesen, die größte Metropole seiner Zeit. Sie hatte anscheinend viele Vorzüge. Und natürlich hatte sie eine Menge Probleme. Eines der größten fiel im damals schon äußerst angestrengten Straßenverkehr an: Die fünfzigtausend Pferde der Stadt hinterließen eintausend Tonnen Dung, – am Tag.
dazu: Roland Berger in der FAZ 2011
Versunken in den Datenfluten
zu Chris Andersons These vom Ende der Theorie
Gift bleibt Gift
Zur neuen Ungefährlichkeit von Amalgam
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Im vergangenen Monat verspeiste der italienische Landwirtschaftsminister Paolo De Castro demonstrativ eine Scheibe dioxinverseuchten Büffelmozzarella vor laufender Kamera. Man müsse schon sieben Kilo am Tag davon essen, um gesundheitliche Schäden davon zu tragen, war seine Erklärung. Aber er hatte sich mit seiner PR-Aktion vertan. Keine zwei Tage später war die neapolitanische Spezialität wegen Überschreitens der EU-Grenzwerte vom Markt. Wer wollte auch solchen Käse genießen oder ihn Kindern und Alten zumuten, die vielleicht nur ein oder zwei Kilo vertrügen, bevor sie definitiv krank würden. Was war mit Schwangeren oder stillenden Frauen, denn vielleicht reichen ein paar hundert Gramm zur Schädigung des Kindes? Und was mit bereits Kranken, wie viel Dioxin vertragen sie? Genau würde man das nicht wissen können. Aber De Castro hatte de facto auch nur gesagt: Mir doch egal, ich bin noch gesund. Er konnte oder wollte sich einfach nicht vorstellen krank zu sein.
Die Partei der Zweifler
Süddeutsche Zeitung 2008
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Eines der anregendsten intellektuellen Spiele des Jahres findet sich immer im Januar auf der website ‚Edge’, wenn Wissenschaftler und Künstler im ‚World Question Center’ auf die Frage des Jahres antworten. 2007 gab es ein veritables religion bashing und so klingt schon die Frage für 2008, welche seiner Meinungen man geändert habe, wie ein erneuter Generalangriff auf die Seligen: Ist die Religion doch der Ort der göttlichen Wahrheit, die sich nicht begründen muss und nicht bezweifelt werden kann. Wenn er einer Partei angehöre, hatte der Agnostiker Camus auch gesagt, dann der des Zweifels. Keine Konfrontation sollte mehr gescheut werden. Die letzte Heimat der Unverzweifelten bleibt dagegen der Glaube. Was ‚Edge’ angeht, wird diese Erwartung jedoch enttäuscht.
Jedes Glas bricht einmal entzwei – Wie sicher sind Atomkraftwerke?
Süddeutsche Zeitung 2007 Leitartikel Politik
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Bei der jetzt wieder aufgeflammten Diskussion um die Sicherheit der Atomkraftwerke wird oft vergessen, mit welchem Grad von Hochtechnologie man es zu tun hat. Es ist ein Grad, der fasziniert, auf gefährliche Weise fasziniert.
Die Aussage, dass jeder Energieform eine Masse, und umgekehrt, dass jeder Masse eine Energie zugeordnet ist, hielt Einstein selbst für die wichtigste Erkenntnis der Relativitätstheorie. Masse ist nichts anderes als festgehaltene, das heißt gefrorene Energie. Multipliziert man die Masse eines Körpers mit dem Quadrat der Lichtgeschwindigkeit, so erhält man die der Masse äquivalente Energie: E=mc2. In relativ wenig Masse ist also erstaunlich viel Energie eingefroren. Ein Kilogramm Materie enthält Hunderttausend Milliarden Kilojoule. Nur zum Vergleich: Ein Erwachsener nimmt pro Tag etwa 8000 Kilojoule an Energie mit der Nahrung auf. In einem Kilo Masse steckt daher Energie für zehntausend Millionen Jahre gutes Leben eines jeden von uns.
Was läuft hier richtig?
Eine kleine Geschichte des Optimismus
Süddeutsche Zeitung, 2007
www.edge.org, 2007
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Vor zwei Jahren brachte der Astrophysiker und Präsident der ehrwürdigen Londoner Royal Society Martin Rees ein Buch heraus, in dem er die Wahrscheinlichkeit der heutigen Zivilisation, bis ins Jahr 2100 zu überleben, auf 50% schätzte. Gefahren drohten, so Rees, weniger von der Natur und ihren Katastrophen als von Menschenhand: Atomtechnik, anthropogene Klimaveränderungen, Bio- und Nano-Technologie, Robotik und Terror würden uns in den Rücken fallen. Ein besonders schwerer Fall von Pessimismus, möchte man meinen. Denn gerade den Forscher hat man schließlich eher als notorisch Gutgläubigen vor Augen, der lieber unkritisch als warnend dem eigenen Tun gegenüber steht. Und muss ihn nicht auch ein ans Unmögliche grenzender Optimismus antreiben, die Welt immer weiter verbessern zu können? Wie in Rage geredet kennen wir den Forscher seit der industriellen Revolution, in welcher er das Kindbettfieber bezwang oder billige Energie bereitstellte. Hätte er nicht den praktischen Zweck im Auge gehabt, es wäre nie soweit gekommen.
Nur die Liebe bleibt
Über die Angst in Zeiten der Lieblosigkeit
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Ein wahrer Führer, so lehrt es die Unternehmensberatung McKinsey seinen angehenden höheren Angestellten, muß in der Lage sein, für seine Gefolgschaft die Realität zu definieren. Im 16. Jahrhundert glaubte der Domherr zu Frauenburg, Nikolaus Kopernikus, daß ihm dies nicht gelingen würde. Er hielt deswegen seine Schrift ,De revolutionibus orbium coelestium’ genauso geheim wie das Konkubinat mit seiner Haushälterin Anna Schillings. Erst auf dem Sterbebett gab er den Überredungskünsten seiner Mitarbeiter nach und stimmte dem Druck des Buches zu, das anstelle der Erde die Sonne im Mittelpunkt unseres Planetensystems sah. Weil der Mensch damit nicht mehr im Zentrum des Universums stand, bezeichnete Sigmund Freud dies später als erste der drei großen Kränkungen des Menschen, gefolgt von Darwins Theorie des evolutionären Zufalls und seiner eigenen der unterbewußten Triebe. Ob Kopernikus sein Buch noch selbst gesehen hat oder ob es am Tag nach seinem Tod eintraf, ist heute nicht genau bekannt. Mag das Glück der Erkenntnis und die Liebe zu und von Anna Schillings ihm genug gewesen sein.
Der Feminismus braucht eine PR-Agentur
neue deutsche literatur, Heft 3, 2004,
Schwartzkopff Buchwerke, Berlin
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Es passierte in Amsterdam: Weil sie keine Kinder bekommen kann, wird eine Frau von ihrem Mann verlassen, der mit einer anderen Frau alsbald eine Familie gründet, während die Verlassene sich auch neu verliebt, zum ersten Mal in eine Frau. Das lesbische Paar erlebt aber nur ein kurzes Glück, denn die neue Lebensgefährtin der Frau verliebt sich anschließend ausgerechnet in den Exmann und brennt mit ihm durch, nach London. Nach einigen Wochen erscheint sie plötzlich wieder bei ihrer Freundin in Amsterdam, schwanger: Sie habe nur ein Spiel gespielt, um ihr das zu geben, was sie mit dem Exmann nicht hatte haben können. Noch einmal flammt das Glück der beiden Frauen auf. Aber der Geprellte erscheint am nächsten Morgen und im Wutrausch erschießt er die Schwangere.
Übernatur am Mont Ventoux
zum Doping im Radsport
Der Wille zum Glück obsiegt
Poppige Krawatten
Was die Generationen verbindet
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Vorschlag zur Güte: Kann man bitte über Rente und Generationengerechtigkeit reden, ohne auf jeden Prozentpunkt hinterm Komma zu achten? Jedenfalls sind die Zielvorgaben der heute Vierzigjährigen weniger materiell dominiert als die ihrer Eltern
Was den Rentenpolitiker vom Feuilletonisten unterscheide, soll in diesen Tagen eine gern gestellte Spaßfrage unter Intellektuellen der Republik sein. Die Antwort ist leicht und wird auch unter arbeitslosen Akademikern grinsend gegeben: Der Rentenpolitiker müsse sich die einschlägigen Generationen nicht erst erfinden.
Die Wrangler
Das war die BRD
Das Neutrino ist konservativ
Warum in der Forschung das Tafelsilber verkauft wird
Ab in die Volksforschung?
Warum man wissenschaftliche Ergebnisse manchmal langsamer publizieren sollte
Opium für das Volk und die Macht
Die Probleme Ostdeutschlands sind nur Symptome
der sich radikalisierenden Ideologie des Westens
Eigentlich fand die Auseinandersetzung aber auf einer nichtmateriellen Ebene statt und hiess damals schnelle Erlösung versus großer Respekt vor der Geschichte. Die schnelle Erlösung gewann so hoch wie erwartet und stellte sich, ebenfalls wie erwartet, als Trug heraus. Die Ernüchterung und ihr Tempo waren aber auch für den gemeinen Westler ziemlich heftig. In wenigen Jahren sank das Niveau des deutschen Mathematikunterrichts genauso wie das des nationalen Fußballs in unbekannte Tiefen, dafür galoppierte die Arbeitslosigkeit. Im Osten brannten Asyle. Unversehens stand man im sinnleeren Raum.
Die Kunst ist kein Ismus
Wider die Forderung, mit Literatur gegen das Fernsehen zu kämpfen
Wie hoch pokert Gott?
Zuletzt war die Einfachheit angesichts der Unübersichtlichkeit verboten, was man beiläufig postmodern nannte und manches Mal mit der modernen Physik begründete. Heute ist das Neue Erzählen der letzte Schrei. Geschichte und Biografien sind wieder linear, Romane sind wieder lesbar und Verkaufszahlen das Maß aller Dinge. Dabei gilt strikt: Je schneller desto besser. Diese neue Mode der Eindeutigkeit ist wiederum eine Mode des Verbots und verboten ist jetzt die Transzendenz.
Teure Worte
Süddeutsche Zeitung, 2001
Das Jahrhundertende ist eine Lücke
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Das Jahrhundertende bietet dem Romancier eine einmalige Gelegenheit, so könnte man meinen. Die Bedingungen des Zeitpunktes wollen im Blick zurück historisch und mit Blick nach vorn auch definitiv politisch verstanden sein. Eine Hinwendung des Romans zum Kollektiven, zum Gesellschaftlichen hat aber schon früher in den Neunziger Jahren stattgefunden, etwa mit Marcel Beyers „Flughunden“. In den Achtzigern hatte man ja noch gern eine sogenannte Innerlichkeit gesucht und gefunden. Woher diese Abwendung vom Äußerlichen damals genau kam, ist heute nicht vollständig aufzuklären. Vielleicht ist sie im Zuge der Forderung nach individuellem Glück, das die Protestgeneration mit Vehemenz und vollkommen zu Recht einklagte, zu verstehen oder aus der Ablehnung der Kunst durch viele politische Aktivisten, wenn man an den Papiertiger-Vorwurf gegen die Gruppe 47 etwa denkt. Vielleicht ist die Abwendung auch eine Reaktion auf eine allgemeine Überpolitisierung zu Beginn der siebziger Jahre gewesen, eine große Müdigkeit nach dem vorläufigen Ende der unmittelbaren Auseinandersetzung mit den staats- und familientragenden Protagonisten des Nationalsozialismus.
Die Säulen des Herkules
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Gesellschaften nach dem Referential-Verlust präsentieren Kultur als Ranküne, wie Ranküne als Kultur: „leichenschänderischer Trieb aus Ressentiment gegen den toten Vater, eistiges Maß und Ideal.“ schreibt Reinhard Jirgl mit Blick auf die Gegenwart. Zusammen mit der vermeintlichen Utopie sei gleich jedes „Denken des Unmöglichen“ diskreditiert, auch wenn genau dieses der „Antrieb der immanenten Entwicklungs- und Vollendungsmotorik“ ist.
Medialismus made by Mulisch:
Ein virtueller Nachruf auf die Referenz
Nummer – Zeitschrift für theoretisches Fernsehen,
Hg. v. Leander Scholz und Thorsten Krämer,
Nummer 7, Tropen Verlag, Köln 1998